Andrea Jäger erhielt Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
Beinahe 40 Jahre lang war Andrea Jäger in verschiedenen Bereichen der Stadt Wien tätig. Alles was sie tat, tat sie mit höchstem Engagement und auch mit Nachdruck. Dabei standen für sie immer die Menschen der Stadt im Mittelpunkt. Dafür wurde ihr am 2. Juni 2022 das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien verliehen.
Laudatorin Gabriele Mörk betonte: „So vielfältig die Themenbereiche waren, so klar war überall deine Handschrift zu erkennen: Nämlich Probleme zu erkennen und hartnäckig an der Lösungsfindung dran zu bleiben.“ Sie dankte Andrea Jäger dafür, was sie in den vergangenen Jahrzehnten für die Wiener*innen verbessert und mit aufgebaut hat.
Erzieherin, MA 13, MA 24
Sei es als Erzieherin, als sie sich darum kümmerte, die Bedingungen für Kinder und Jugendliche in Fremdobsorge zu verbessern oder später beim Team Focus, wo sie für die Evaluierung und Ausarbeitung von Verbesserungen der bestehenden Strukturen für Kinder und Jugendliche zuständig war. Diese Arbeit war in weiterer Folge die Grundlage zum Ausbau der außerschulischen Jugendarbeit und der Jugendzentren.
Auf die Stelle als Leiterin der damals neu geschaffenen MA13, die stadtteil- und gemeinwesenorientierte Ansätze in der Jugendarbeit koordinieren sollte, folgte die Tätigkeit in der MA24, die unter anderem für die Delogierungsprävention oder die Erweiterung des Sozialpasses zuständig war. Aber auch die Entwicklung und der Aufbau der mobilen Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum im Suchtbereich und die präventive Arbeit an Bahnhöfen waren Teil der Beschäftigung, was auch bei der nächsten Aufgabe ihr Hauptbetätigungsfeld blieb.
Sucht- und Drogenkoordination Wien
In der Sucht- und Drogenkoordination Wien widmete sich Andrea Jäger vor allem der Weiterentwicklung der niedrigschwelligen Angebote für suchtkranke Menschen und der mobilen Sozialen Arbeit im öffentlichen Raum. Dabei war für sie die Kooperation unterschiedlicher Organisationen immer der entscheidende Bestandteil des Erfolgsrezepts, das auf ein Ziel fokussierte: ein gelingendes Mit- oder Nebeneinander in einem öffentlichen Raum, der niemanden ausschließt. Darüber hinaus beschäftigte sich Andrea Jäger in den vergangenen Jahren unter anderem stark mit der Umsetzung des Verkehrsknotenpunktekonzepts in Wien und der Erweiterung des Spritzentauschprogramms.
Andrea Jäger selbst sagte in ihrer Dankesrede, dass ihre beruflichen Funktionen nie ein Selbstzweck waren. Es war immer wichtig, nicht nur den unmittelbaren Bereich im Blick zu behalten, sondern das große Ganze. „Denn alles was wir tun, hat Auswirkungen auf die Stadt.“ Jäger machte deutlich, dass sich im sozialen Bereich in den 40 Jahren ihres beruflichen Schaffens in und für die Stadt Vieles zum Besseren entwickelt habe. „Aber es gibt weiterhin einiges zu tun. Denn auch heute noch werden Privilegien vererbt, Wohnraum ist nicht für alle leistbar, Jugendliche sind teilweise nicht ausreichend versorgt und – wenn es stimmt was manche Studien sagen und wenn sich nichts radikal ändert – müssen Frauen noch 140 Jahre auf Gleichberechtigung warten.“
Liebe Andrea, wir bedanken uns herzlich für dein Engagement und dein Wirken und wünschen dir alles Gute!
Die Verleihung fand im Anschluss an die Enquete "Visionen für den öffentlichen Raum – Innovative Wege gemeinsam gehen“ statt.