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Was schützt vor Sucht?

Menschen wollen nicht suchtkrank werden.
Viele Menschen fragen sich deswegen:
Was kann ich für mich tun?
Was kann ich für andere tun?

Oder:
Was schützt mich vor Sucht?
Was schützt andere vor Sucht?

Es gibt Dinge, die vor einer Suchterkrankung schützen.
Man nennt diese Dinge: Schutzfaktoren.

Hier werden einige Schutzfaktoren erklärt.
Das sind aber nur wenige Schutzfaktoren.
Es gibt noch mehr Schutzfaktoren.

 

Schutzfaktor: Selbstwert

Ein Mensch mit Selbstwert weiß und spürt:

  • Ich bin wertvoll.
  • Ich bin wichtig.
  • Es ist in Ordnung, so wie ich bin.
  • Ich bin geliebt, egal wie ich bin 
    und egal was ich tue.

Für den Selbstwert kann man viele verschiedene Dinge machen.

Zum Beispiel:

  • Ich tue mir etwas Gutes
    und  ich tue anderen Menschen etwas Gutes.
  • Ich lobe mich selbst
    und ich lobe andere Menschen.
  • Ich habe Zeit für mich
    und ich habe Zeit für andere Menschen.
  • Ich passe auf meine Gesundheit auf
    und ich passe auf die Gesundheit der anderen Menschen auf.

So spürt man selbst
und so spüren auch andere Menschen:

Ich bin wichtig.
Jeder Mensch ist wichtig.

Dieses Gefühl ist wichtig.
Es ist ein Schutz vor Sucht.

 

Schutzfaktor: Selbstvertrauen

Ein Mensch mit Selbstvertrauen kennt sich selbst gut.
Ein Mensch mit Selbstvertrauen glaubt an sich selbst.
Er nimmt seine Gefühle ernst.
Er nimmt seine Gedanken ernst.

Er kann auf diese Fragen Antworten geben:

  • Was mag ich?
  • Was mag ich nicht?
  • Was kann ich?
  • Was kann ich nicht so gut?
  • Was tut mir gut?
  • Was tut mir nicht so gut?

Ein Mensch mit Selbstvertrauen macht nicht überall mit.
Er sagt Nein, 
wenn er etwas nicht mag.
Er lässt sich nicht überreden, 
wenn er etwas nicht mag.

Nein sagen schützt vor Sucht.
Sich nicht überreden lassen schützt vor Sucht.

Wissen, was man mag und was man nicht mag, 
schützt vor Sucht.

 

Schutzfaktor: Meine Gefühle

Gefühle sind wichtig. 
Ein Gefühl ist nie falsch.
Alle Gefühle sind okay.

Man erlebt etwas,
oder man denkt etwas.
Dazu entstehen Gefühle.
Dann macht man meistens etwas.
Man reagiert auf das Gefühl.

Zum Beispiel:
Ich bekomme ein Geschenk. 
Dann spüre ich Freude.
Vielleicht lächle ich.
Ich bedanke mich.

Oder:
Jemand lügt mich an.
Dann werde ich wütend.
Vielleicht schimpfe ich.
Vielleicht schaue ich böse.

Gut ist:
Die eigenen Gefühle spüren.
Die eigenen Gefühle beachten.

Und wichtig ist:
Was man mit den Gefühlen macht,
ist gut für einen selbst
und ist gut für andere Menschen.

Zum Beispiel:
Ich bin wütend.
Vielleicht denke ich dann:
Ich möchte etwas kaputt machen.
Das ist aber schlecht.

Oder ich denke:
Ich will, dass die Wut weggeht.
Deswegen trinke ich Alkohol.
Oder ich nehme ein anderes Suchtmittel.
Das ist auch schlecht.

Gut ist:
Ich bin wütend.
Ich merke das.
Ich überlege mir, was mir hilft.
Jetzt mache ich Sport.

Oder:
Jetzt höre ich wilde Musik mit viel Bass.
Dann wird die Wut besser.

Das tut mir gut.
Das tut niemand anderem weh.

Vor Sucht schützt also:
Die eigenen Gefühle kennen 
und mit den Gefühlen etwas machen,
was mir guttut
und was anderen guttut.

 

Schutzfaktor: Eigene Ideen

Jeder Mensch hat eigene Ideen.
Jeder Mensch hat Träume.

Mein Traum wird wahr.
Meine Idee wird umgesetzt.
Ich habe etwas Schönes gemacht.
Es ist mir etwas gelungen.
Meine Idee wird gehört.
All das macht Freude.

Manche Menschen haben diese Freude ganz selten.
Manche Menschen denken:
Ich habe keine Träume.
Manche Menschen denken: 
Meine Ideen werde nicht gehört.
Manche Menschen machen nur das,
was andere sagen.

Diese Menschen sind unglücklich.
Diese Menschen wollen aber auch Freude spüren.
Manche nehmen dann ein Suchtmittel.
Manche werden suchtkrank.
Das ist schlecht.

Vor Sucht schützt also:
Eigene Ideen umsetzen.

 

Schutzfaktor: Genuss und Lebensfreude

Genuss heißt:
Ich erlebe etwas, das mir guttut.
Genuss heißt auch:
Ich freue mich auch über Kleinigkeiten.

Zum Beispiel:
Ich freue mich über eine Blume.
Ich betrachte sie ganz genau.
Ich freue mich über die Schönheit.

Oder:
Ich freue mich über ein Stück Schokolade.
Die Schokolade schmilzt langsam in meinem Mund.
Ich schmecke das Stück Schokolade.

Genuss braucht Zeit.
Man kann nicht schnell genießen.
Manchen Menschen gelingt das nicht.
Sie finden ihr Leben oft mühsam und sinnlos.

Manche Menschen nehmen dann ein Suchtmittel. 
Sie suchen nach Genuss.
Sie suchen nach Lebensfreude.
Aber das finden sie so nicht.

Trotzdem:
Einige versuchen das immer wieder so.
Manche werden dann suchtkrank.

Viele suchtkranke Menschen können nicht mehr genießen.
Sie haben das vergessen.
Sie müssen Genuss wieder üben.

Vor Sucht schützt also:
Zeit nehmen für Genuss.

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